Soziale Gerechtigkeit

Ansätze - Projekte - Denkanstöße

Die Änderung muss in den Köpfen erfolgen

Eine grundlegende Änderung in unserer Gesellschaft muss in den Köpfen ansetzen: Einsicht ist die wichtigste Voraussetzung für ein Handeln, dass zu dauerhaften Änderung führen kann. Eine Vielzahl von Faktoren, die die Schere zwischen Arm und Reich vergrößern, lässt sich nur mit einer breiten Mehrheit ändern. Eine Mehrheit wird zu Änderungen nur bereit sein, wenn sie durch innere Einsicht von den Änderungsmaßnahmen überzeugt ist.

Bereiche erkennen, die sozial ungerecht sind

Wenn man nicht erkennt, dass in einem Bereich soziale Ungerechtigkeit vorliegt, dann wird man daran auch nichts ändern können. Eine wichtige Forderung ist:

Information über Bereiche, in denen soziale Ungerechtigkeit vorliegt. Insbesondere gilt das, wenn diese Bereiche einer Mehrheit der Bevölkerung nur unzureichend bekannt ist.

Ein Beispiel hierfür bietet die Krankenversicherung in der mittlere Einkommen einen hohen Solidaritätsbeitrag zahlen, den Reiche jedoch nicht zahlen müssen (siehe hierzu die Seite Krankenversicherung: ‚Wer reich ist, zahlt weniger‘).

Analyse der Wirkungen von Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Gerechtigkeit

Eine Bereitschaft für Änderungen ist sicher bei der Mehrheit der Bevölkerung vorhanden, sofern klar erkennbar ist, dass durch die Änderungsmaßnahmen offensichtliche Ungerechtigkeiten verringert werden und dass die Maßnahmen tatsächlich die gewünschte Wirkung haben und die Lebenssituation für die ärmeren Bevölkerungsschichten verbessern. Leider lässt sich bei vielen Maßnahmen nicht direkt ersehen, ob sie tatsächlich zum gewünschten Ziel führen.

Folgende Punkte müssen bei Maßnahmen, die das Ziel haben, mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen, möglichst im Vorfeld geklärt werden:

  1. Man muss klären, ob die Maßnahme tatsächlich die gewünschte Wirkung hat.
  2. Man muss klären, ob ein erfolgreiches Durchführen der Maßnahme tatsächlich eine höhere soziale Gerechtigkeit bedeutet.
  3. Man muss klären, ob nicht ungünstige Nebenwirkungen, die als Folge der Maßnahme auftreten, einen höheren Schaden erzeugen als der Vorteil, der durch die Maßnahme entsteht.
Punkt 1 erklärt sich von selber. Auch Punkt 2 stellt in der Regel nicht das größte Hindernis bei Maßnahmen zu sozialer Gerechtigkeit dar. Punkt 3 ist jedoch häufig ein großes Hindernis für die Durchführung irgendeiner Maßnahme in Richtung zu mehr sozialer Gerechtigkeit.

Wichtige Forderungen sind daher:

  • Genaue unvoreingenommene Analyse der Wirkung von Maßnahmen.
  • Aufdecken von Zusammenhängen und Suche nach Ansatzpunkten, damit Maßnahmen mit möglichst geringem Risiko durchgeführt werden können.

Verständliche Darstellung von Zusammenhängen

Es reicht nicht aus, effektive Maßnahmen zu finden, und dann im kleinen Kreis von Gleichgesinnten auszutauschen. Größere Änderungen zu Gunsten von mehr sozialer Gerechtigkeit werden in einer Demokratie nur möglich sein, wenn eine Mehrheit der Bevölkerung überzeugt ist, dass diese Änderungen richtig sind. Daraus ergeben sich zwei Forderungen:

  • Möglichst einfache, gut verstehbare Darstellung der Zusammenhänge.
  • Keine verfälschte oder bewusst einseitige Darstellung der Zusammenhänge.

Die Kunst liegt darin, die Zusammenhänge zuerst selber zu erkennen, was häufig schon sehr schwierig ist, und dann so darzustellen, dass andere sie nachvollziehen können und davon überzeugt werden.

Dazu gehört ein Verzicht auf Manipulation und ein Verzicht auf bewusst einseitige Darstellung. Mit bewusst einseitiger Darstellung ist gemeint, dass thematisch wichtige Argumente gezielt nicht genannt werden, weil sie nicht zur eigenen Meinung passen.

Änderungen im Bereich sozialer Gerechtigkeit lassen sich nur durchführen, wenn eine Mehrheit der Bevölkerung hinter den Änderungen steht. Dazu muss die Mehrheit die Überzeugung haben, dass diese Maßnahmen richtig und erfolgversprechend sind. Der beste Weg dorthin ist Aufklärung und das Ermöglichen von Verständnis!